Mittwoch, 19. Oktober 2011

Transformationen in München: 30 Künstler gestalten 30 stadtbekannte Scheiben


Eröffnung: Ausstellung künstlerisch bearbeiteter Fassadenscheiben des früheren Heizkraftwerkes in der Münchner Müllerstraße vom 20. bis 23. Oktober 2011/Teil des Verkaufserlöses geht an gemeinnützige Einrichtungen im Gärtnerplatzviertel

München, 19. Oktober 2011. Mitte der 1950er Jahre setzte die Maschinenturmfassade des Heizkraftwerkes in der Münchner Müllerstraße architektonische Maßstäbe – und begründete einen Wandel im deutschen Industriebau. 56 Jahre später ist die Fassade aus gefärbtem Drahtglas und Aluminium abgenommen. Erneut steht eine Veränderung an. Auf dem Gelände, auf dem schon Einstein zur Schule ging, entsteht das Wohn- und Büroquartier The Seven. 30 Glasscheiben der Turmfassade wurden jedoch aufbewahrt und 30 Künstlern aus Berlin, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Nürnberg und München übergeben. Sie näherten sich den 25 Kilo schweren und 1,50 mal 1,07 Meter großen Scheiben entsprechend ihrer künstlerischen Auffassung ganz verschieden. Ihre Gedanken über Veränderungen spiegeln die Scheiben nun wider. Zu sehen sind sie in der Ausstellung „Transformationen – 30 Künstler gestalten stadtbekannte Scheiben“ vom 20. bis 23. Oktober 2011 jeweils von 14.00 bis 20.00 Uhr in der Münchner Jahnstraße 18.

Durch Primzahlen, eingeschossen in drei Drahtglasscheiben mit drei Pistolen unterschiedlicher Kaliber, interpretiert beispielsweise Wolfgang Flatz „Lehman Brothers, Ackermann & Co.“ 

Anita Edenhofer hingegen fängt die lange Jagdtradition der bayerischen Könige in „Jagdstrecke“ ein – drei aus Fassadenscheiben geschnittene Schwäne, von denen jeder mit einem Einschussloch versehen ist. 

Das Duo Empfangshalle hat mit einem Wasserschnitt die Alpen-Silhouette, wie sie sich jahrzehntelang in der Fassade des einstigen Maschinenturms spiegelte, in einer von Neonröhren beleuchteten Glasplatte abgebildet. 

Peter Kees wiederum hat seine Scheibe blattvergoldet und darauf Richard Wagners Oper „Rheingold“ dirigiert, die 1869 im Münchner Nationaltheater uraufgeführt wurde. 

Adrian Wald zeichnet in kraftvollem Grün und Blau eine Momentaufnahme aus dem Jahr 2008 vom Turm des einstigen Heizkraftwerkes wider. 

Eva Blanché hat die spezielle Fensterglasstruktur und den innenliegenden Draht in ihrer zweiteiligen „Variation in Strumpfhose“ als erotisierendes Strumpfhosengewebe interpretiert, um so das vielseitige, ungezwungene und tolerante Flair des Gärtnerplatz-/Glockenbachviertels einzufangen. 

Und Jan Davidoffs durchleuchtetes Geäst spannt den Bogen zu unberührten, ursprünglichen Urwaldlandschaften.

„Die Werke der 30 Künstler sind vielfältig. Jedes Werk für sich ist ein Unikat. Nahezu alle Künstler, mit denen ich über das Projekt gesprochen habe, waren sofort von der so einfachen und doch einmaligen Idee begeistert – was der Betrachter den Arbeiten anmerkt“, sagt der Münchner Galerist Mathias Kampl. 

Gemeinsam mit den Projektpartnern des Immobilienquartiers The Seven, alpha invest Projekt GmbH und LBBW Immobilien Capital GmbH, hat Kampl das Kunstprojekt und die zugehörige Ausstellung initiiert und organisiert. 

30 Künstler aus Köln, Nürnberg, Berlin, Frankfurt Düsseldorf, Voralberg und München hat Kampl dafür gewonnen. 

„Mit vielen habe ich bereits gearbeitet, andere wurden mir empfohlen und wieder andere sind auf mich zugekommen, weil sie von der Idee gehört haben“, erklärt Kampl, der vom Gärtnerplatzviertel aus seit fast 30 Jahren eine feste Größe im deutschen Kunstbetrieb ist.

Jörg Scheufele, Geschäftsführer der alpha invest Projekt GmbH: „Die Idee hinter dem Kunstprojekt ist es, Scheiben der Fassade des ehemaligen Maschinenturms künstlerisch zu gestalten und so die Veränderungen auf dem Areal und im Viertel vielseitig zu interpretieren. 

Jedes Kunstwerk ist in sich selbst bereits Zeugnis der Veränderung, wird jedoch metaphorisch zusätzlich aufgeladen. Zugleich aber sind die Werke Zeitzeugen und Dokument. Sie werden allein durch das Ausgangsmaterial immer an die langjährige Nutzung des 1950er-Jahre-Industriebaus erinnern, an seine das Stadtbild prägende Präsenz und den immer währenden Wandel von Architektur.“

Die Fassade selbst stellte Mitte der 1950er Jahre ein Novum im deutschen Industriebau dar. Gefertigt aus Aluminium und flaschengrün gefärbtem Glas, das als Reminiszenz an die Isar verstanden wurde, wurde sie nach dem „Curtainwall“-Prinzip vor das Gebäude gehängt. Diese Technik war damals im amerikanischen Hochhausbau zwar schon sehr präsent, für einen Industriebau aber innovativ.

„Dass sich bereits vor Ausstellungseröffnung die ersten Kaufinteressenten gemeldet haben, spricht für die Idee und für die Kunstwerke“, sagt Roderick Rauert vom The Seven-Projektpartner LBBW Immobilien Capital GmbH. 

„An die Geschichte des Heizkraftwerkes zu erinnern und den Wandel, den jede Zeit mit sich bringt, zu interpretieren, war uns bei diesem Projekt wichtig. Zugleich aber möchten wir das Gärtnerplatzviertel in das Projekt einbinden. Deshalb werden wir einen Teil des Reinerlöses an den Bezirksausschuss übergeben, der das Geld an gemeinnützige Einrichtungen im Viertel verteilt.“

Die Ausstellung „Transformationen – 30 Künstler gestalten stadtbekannte Scheiben“ ist vom 20. bis 23. Oktober 2011 jeweils von 14.00 bis 20.00 Uhr in der Jahnstraße 18 geöffnet. In dieser Zeit nicht verkaufte Werke können anschließend in der Münchner Galerie Kampl erworben werden.

Künstler

EVA BLANCHÉ MALEREI MISCHTECHNIK.  

NICK BÖTTICHER BLEIVERGLASTE  ZEICHNUNG 
.
ELISABETH BROCKMANN LEUCHTKASTEN.  

JAN DAVIDOFF MALEREI.

DUO EMPFANGSHALLE SANDSTRAHL MIT LEUCHTSTOFFRÖHREN.

ANITA EDENHOFER FIGUREN AUSGESCHNITTEN SKULPTURAL.  

MANFRED EGENDER MALEREI.

ANDREAS FEIST SKULPTURAL.  

WOLFGANG FLATZ 3 SCHEIBEN: GRAFFITI / EINSCHUSSLOCH.

ROGER FRITZ FOTOGRAFIE AUFGEDRUCKT.  

HAN JO MALEREI.

MARINA HERRMANN MALEREI.  

OTTMAR HÖRL FOTOGRAFIE AUFGEZOGEN.

MICHAEL HOFSTETTER SCHRIFTBILD SIEBDRUCK.  

PETER KEES VERGOLDET MIT DIRIGAT.

FRANZISKA KNEIDL KERZENBILD MALEREI.  

HANNE KROLL MALEREI.

ALFRED KURZ SKULPTUR.  

VOLLRAD KUTSCHER SANDSTRAHLZEICHNUNG.

DANIEL LAUTENBACHER INSTALLATION MIT LEUCHTSTOFFRÖHREN.

PETER REILL SIEBDRUCK DIGITAL.  

RIVKA RINN FOTO AUFGEZOGEN.

ROMER & RÖMER MALEREI. 

IVAN SCHMIDT SCHRIFTBILD.

MAXIMILIAN SEITZ MALEREI. 

VOLKER SIEBEN MALEREI.

BARBARA SPAETT SKULPTURAL.  

ALIREZA VARZANDEH MALEREI. 

ADRIAN WALD MALEREI.

Kurzporträt Immobilien Projekt The Seven

Unter Federführung der beiden Projektpartner alpha invest Projekt GmbH und LBBW Immobilien Capital GmbH, die zum Joint Venture aiP Gärtnerplatz GmbH & Co.KG zusammengeschlossen sind, entsteht auf dem 14.000 Quadratmeter großen Gelände eines ehemaligen Heizkraftwerkes im Zentrum von München ein einzigartiges Stadtquartier. 

Sein Name: The Seven. Die im Herzen der Altstadt und in einem der pulsierendsten Viertel Münchens gelegenen Wohnungen, Büro- und Geschäftsräume bestechen nicht nur durch ihre Nähe zu Viktualienmarkt, Englischem Garten oder renaturiertem Isarufer. 

Eingebettet in 6.000 Quadratmeter Grünfläche bieten sie teilweise auch Ausblicke über München bis zu den Alpen, auf einen von Kolonnaden umsäumten Atriumhof mit Wassergarten sowie auf einen Gartenpark. 

Zudem erwarten die Anwohner von The Seven exklusive Angebote wie ein 24-Stunden-Concierge-Service, ein privater Wellnessbereich, eine öffentliche Kindertagesstätte sowie extra große und ausreichende Parkmöglichkeiten. 

Bei all dieser Exklusivität bewahrt The Seven durch den Erhalt des einstigen Maschinenturms auch nach dem Umbau die Erinnerung an die ursprünglich industrielle Nutzung. 

Doch nicht nur seine Historie, auch seine Höhe von 56 Metern macht diese Immobilie einzigartig: 

Der Turm wird das höchste Wohngebäude der Innenstadt sein. 

Im neu errichteten, fünfgeschossigen Atriumgebäude werden für kleine, mittlere und größere Wohnungen etwa 6.000 bis 8.000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen, die vier hier entstehenden Dachterrassenwohnungen werden für über 10.000 Euro pro Quadratmeter offeriert. 

Die Flächen im ebenfalls neu gebauten Büro- und Gewerbegebäude The Seven Office sind mit Abschluss des Vertrages mit dem internationalen Beratungsunternehmen Marsh & McLennan Companies bis auf ein Areal für großflächigen Einzelhandel vermietet. 

Die umfangreichen Abrissarbeiten auf dem Areal haben im November 2009 begonnen, die Hochbauarbeiten sind im Juni 2011 angelaufen. 

Die Fertigstellung von The Seven ist für Ende 2012, Anfang 2013 geplant. 

The Seven im Internet:  



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