(30.07.2012) Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hält an der Abschaffung der Praxisgebühr fest. Im nächsten Koalitionsausschuss komme das Vorhaben auf die Tagesordnung, kündigte Bahr in der ''BamS'' an. Bereits Ende August werde zudem das Gesetz für ein nationales Krebsregister beschlossen. Nach dem Göttinger Transplantationsskandal will der Minister Konsequenzen ziehen, um das Vertrauen in die Organspende wiederherzustellen.
"Die Abschaffung der Praxisgebühr steht für die FDP ganz oben auf der Tagesordnung und die FDP wird das im nächsten Koalitionsausschuss vorschlagen", sagte Bahr im Interview mit der "Bild am Sonntag". Die Gebühr belaste Patienten und Ärzte und habe ihren Steuerungszweck nicht erfüllt. Die Finanzlage der Kassen sei so gut, dass auf die Einnahmen verzichtet werden könne, so Bahr.
Bahr will insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ansetzen. "In den letzten Jahren hat die Anzahl übergewichtiger Kinder stark zugenommen auf jetzt zwei Millionen. Wir dürfen diese Entwicklung doch nicht einfach hinnehmen." Der Plan des Ministers sieht vor, dass Krankenkassen, Schulen und Sportvereine enger zusammenarbeiten. Junge Menschen sollen für sportliche Aktivitäten begeistert und über gesunde Ernährung informiert werden.
Um die Krebstherapie zu verbessern, will der Minister zudem erreichen, dass die Behandlungsfälle nach einheitlichen Standards dokumentiert werden. Dazu wird das Kabinett laut Bahr am 22. August einen Entwurf für ein bundesweites Krebsregister beschließen. "Dann können aus diesen Daten neue Erkenntnisse zur Krebs-Bekämpfung genutzt und das Leben der Patienten verbessert werden", so der Minister.
Der Mangel an geeigneten Organen sei weiterhin ein drängendes Problem, verdeutlichte Bahr. "Meine Gedanken sind bei den 12.000 Menschen, die auf Wartelisten stehen, weil schon heute in jeder Woche 20 Menschen auf dieser Liste versterben."
Präventionsstrategie: Vorbeugen durch Eigenverantwortung
In dem Gespräch erläuterte der Minister auch die Grundzüge seiner nationalen Präventionsstrategie. Dabei geht es zum einen um die individuelle Vorsorge durch gesündere Lebensführung. Untersuchungen hätten deutlich gemacht, dass die typischen Volkskrankheiten stark mit Bewegungsmangel und falscher Ernährung zusammenhängen. Mit sportlicher Betätigung könne jeder Einzelne etwas tun, um sein individuelles Krankheitsrisiko zu senken, erklärte der FDP-Politiker. "Das zeigt, es geht durch Eigenverantwortung."Bahr will insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ansetzen. "In den letzten Jahren hat die Anzahl übergewichtiger Kinder stark zugenommen auf jetzt zwei Millionen. Wir dürfen diese Entwicklung doch nicht einfach hinnehmen." Der Plan des Ministers sieht vor, dass Krankenkassen, Schulen und Sportvereine enger zusammenarbeiten. Junge Menschen sollen für sportliche Aktivitäten begeistert und über gesunde Ernährung informiert werden.
Nationaler Krebsplan: Aufklärung und Früherkennung
Aufklärung und Früherkennung stehen im Zentrum des nationalen Krebsplans, der derzeit im Gesundheitsministerium erarbeitet wird. Demnach können Krankenkassen ab 2016 zur kostenlosen Kontrolluntersuchung für Männer und Frauen einladen. "Die Menschen sollen über Vorteile und auch Risiken der Früherkennung informiert werden und sich dann in Absprache mit ihrem Arzt frei entscheiden können", erläutert Bahr das Ziel des Vorhabens.Um die Krebstherapie zu verbessern, will der Minister zudem erreichen, dass die Behandlungsfälle nach einheitlichen Standards dokumentiert werden. Dazu wird das Kabinett laut Bahr am 22. August einen Entwurf für ein bundesweites Krebsregister beschließen. "Dann können aus diesen Daten neue Erkenntnisse zur Krebs-Bekämpfung genutzt und das Leben der Patienten verbessert werden", so der Minister.
Bahr wirbt weiter für Organspende: Viele Patienten warten vergeblich
Das Werben für mehr Organspenden in Deutschland ist ein weiterer Schwerpunkt von Bahrs Politik. Nach den Vorgängen an der Göttinger Uniklinik hofft der Minister, dass die Spendenbereitschaft der Menschen nicht nachlässt. Die Behörden ermitteln gegen zwei Ärzte, die Wartelisten manipuliert haben sollen, damit ihre Patienten bei den Terminen für eine Transplantation nach vorne rücken.Der Mangel an geeigneten Organen sei weiterhin ein drängendes Problem, verdeutlichte Bahr. "Meine Gedanken sind bei den 12.000 Menschen, die auf Wartelisten stehen, weil schon heute in jeder Woche 20 Menschen auf dieser Liste versterben."
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