Gothaer Studie: Fast jeder Zweite hat keine Unfallversicherung
Köln, 11. April
2012 – 47 Prozent der Bundesbürger haben keine Unfallversicherung.
Das hat eine im März dieses Jahres durchgeführte Befragung der
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Gothaer Versicherung ergeben.
Danach kennen weitere 30 Prozent
ihre Invaliditätssumme nicht oder haben lediglich eine Summe bis 50.000
Euro vereinbart. Sie ist immerhin die Kernleistung der
Unfallversicherung.
Hintergrund: Bei einer dauerhaften Unfallfolge
wird der Grad der Invalidität festgestellt, aufgrund dessen der
Versicherer einen Teil oder die gesamte Invaliditätssumme
zahlt.
Auffällig ist auch: Der Anteil der Befragten unter 30, die das
Unfallrisiko nicht abgesichert haben, ist mit über 61 Prozent sehr hoch – bei
Lehrlingen und Auszubildenden sind es sogar mehr als 70 Prozent.
„Das sind erschreckende Werte. Denn gerade Berufseinsteiger
haben bei Freizeitunfällen noch keinen Schutz
durch die Erwerbsunfähigkeitsversicherung, wie Ralf Mertke,
Unfallexperte der Gothaer, erläutert.
Straßenverkehr: Je größer der
Ort, desto weniger Unfallversicherte
Besonders in der Stadt verzichten
viele Menschen auf den Unfallschutz. Bewohner von Städten bis 100.000
Einwohner verneinen den Besitz einer Unfallpolice zu rund 40 Prozent,
wohingegen Bewohner von Städten mit mehr Einwohnern zu annähernd 60 Prozent
auf die Unfallversicherung verzichten.
„Zwar sinkt statistisch gesehen die
Schadenhäufigkeit mit der Zunahme der Bevölkerungsdichte, dennoch lauern
natürlich auch in der Stadt erhebliche Unfallgefahren“, sagt
Mertke.
Auch Bildung und Geldbeutel haben entscheidende
Einflüsse auf den Abschluss einer Unfallpolice Legt man die Bildung der
Befragten zugrunde, sind finanzkräftige Hochschulabsolventen ungefähr
doppelt so häufig unfallversichert wie der Rest der
Bevölkerung.
„Eigenbewegungen“: 78 Prozent unversichert oder
ahnungslos
Mit fast 52 Prozent ist auch die Zahl der Menschen, die nicht
gegen Unfälle versichert sind, die durch eine Eigenbewegung verursacht
werden, extrem hoch. Hinzu kommen weitere annähernd 25 Prozent, die nicht
wissen, ob ihre Police diesen wichtigen Einschluss enthält. Dabei
geht es um Personenschäden, die durch unglückliche eigene Bewegungen
zustande kommen.
Das ist beispielsweise der Fall, wenn der Versicherte beim
Fußballspielen ohne Einwirkung eines anderen Spielers einen Bänderriss
erleidet.
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