Dienstag, 17. April 2012

Regierung: Senkung der Kaiserschnittrate darf Gesundheitsrisiken nicht erhöhen


Regierung: Senkung der Kaiserschnittrate darf Gesundheitsrisiken nicht erhöhen

Berlin: (hib/MPI) Nach Ansicht der Bundesregierung sollte die Rate an Kaiserschnitten nicht isoliert, sondern grundsätzlich im Zusammenhang mit der Verringerung des kindlichen und mütterlichen Erkrankungs- und Sterberisiko betrachtet werden. In ihrer Antwort (17/9039) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/8862) schreibt die Regierung, eine "etwaige Senkung der Kaiserschnittrate darf nicht mit einer erhöhten Gefährdung von Mutter und Kind einhergehen". Deutschland sei bei der Sicherheit von Mutter und Kind im internationalen Vergleich führend. 
 
Wie es in der Antwort weiter heißt, wurden nach der Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2010 von 656.390 Frauen 209.441 per Kaiserschnitt entbunden worden. Das sei ein Anteil von 31,9 Prozent aller Geburten. 

Die Kaiserschnittrate sei bis zum Jahr 2009 "deutlich angestiegen", danach habe es aber nur noch eine sehr geringe Steigerung gegeben. Als Grund für die laut Grünen im internationalen Vergleich hohen Kaiserschnittraten in Deutschland nennt die Regierung unter anderem ein verändertes Geburtsrisiko. 

Fast 25 Prozent der Schwangeren seien bei der Geburt heute 35 Jahre oder älter. Dies habe zur Folge, dass Erkrankungen und Risiken wie häufiger würden. "Nach Einschätzung aus Fachkreisen" werde zudem an kleinen Kliniken mit eingeschränkter Dienstbereitschaft nachts und am Wochenende eher zum Kaiserschnitt geraten", "und zwar insbesondere im Interesse einer größtmöglichen Sicherheit für die Gebärende und ihr Kind".

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