Regierung: Senkung der Kaiserschnittrate darf Gesundheitsrisiken nicht erhöhen
Berlin: (hib/MPI) Nach Ansicht der Bundesregierung sollte die Rate an
Kaiserschnitten nicht isoliert, sondern grundsätzlich im Zusammenhang mit der
Verringerung des kindlichen und mütterlichen Erkrankungs- und Sterberisiko
betrachtet werden. In ihrer Antwort (17/9039)
auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/8862)
schreibt die Regierung, eine "etwaige Senkung der Kaiserschnittrate darf nicht
mit einer erhöhten Gefährdung von Mutter und Kind einhergehen". Deutschland sei
bei der Sicherheit von Mutter und Kind im internationalen Vergleich führend.
Wie es in der Antwort weiter heißt, wurden nach der Krankenhausstatistik des
Statistischen Bundesamtes im Jahr 2010 von 656.390 Frauen 209.441 per
Kaiserschnitt entbunden worden. Das sei ein Anteil von 31,9 Prozent aller
Geburten.
Die Kaiserschnittrate sei bis zum Jahr 2009 "deutlich angestiegen",
danach habe es aber nur noch eine sehr geringe Steigerung gegeben. Als Grund für
die laut Grünen im internationalen Vergleich hohen Kaiserschnittraten in
Deutschland nennt die Regierung unter anderem ein verändertes Geburtsrisiko.
Fast 25 Prozent der Schwangeren seien bei der Geburt heute 35 Jahre oder älter.
Dies habe zur Folge, dass Erkrankungen und Risiken wie häufiger würden. "Nach
Einschätzung aus Fachkreisen" werde zudem an kleinen Kliniken mit
eingeschränkter Dienstbereitschaft nachts und am Wochenende eher zum
Kaiserschnitt geraten", "und zwar insbesondere im Interesse einer größtmöglichen
Sicherheit für die Gebärende und ihr Kind".
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